Austria - State
College of Education Vienna
The Austrian
team:
In mehreren internationalen Forschungsinitiativen findet
seit einigen Jahren das Konzept "Intercomprehension"
als sprachdidaktisches Vehikel vermehrt Beachtung.
Eine exakte, umfassende und allgemein anerkannte Definition
des Begriffes kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht
gegeben werden. Im Bedeutungsgehalt des Begriffes, der sich
auch sehr schwer mit einer gültigen deutschen Entsprechung
fassen lässt, schwingt ein breites Spektrum von Begrifflichkeiten
mit: Dazu gehören Diversifikation, Mehrsprachigkeit,
Multikulturalität, Sprachtransfer, Code-Switching, Sprachvergleich,
Kontrastivität, Sprachlehr- und -lernstrategien und andere
mehr. In der Zusammenarbeit mit verschiedenen europäischen
Partnern wurde klar, dass der Begriff Intercomprehension je
nach grundsätzlicher Intention in seiner jeweiligen sozialen,
kulturellen und poiltischen Einbettung unterschiedliche Färbungen
annimmt.
Kernbegriffe sind jedenfalls:
- Diversität
- Sprachentransfer
- Sprachbewusstheit / Sprachbewusstsein
- Sprachliches Wissen (linguistisch/metalinguistisch)
Folgende allgemeine Zielsetzungen werden verfolgt:
1. SprachlehrerInnen sollen in ihrer Aus- und Fortbildung
befähigt werden, Verbindungen zwischen einzelnen Sprachen
für Verstehensprozesse nutzbar zu machen und diese Erkenntnisse
gezielt in den Zweit- und Fremdsprachenunterricht einfließen
zu lassen.
2. Dabei soll ein lernerzentrierter Ansatz im Vordergrund
stehen. Vorwissen, linguistische und metalinguistische Kompetenzen
von Lernenden müssen verstärkt Beachtung finden.
3. Lehrende sollen befähigt werden, Wissen und Fertigkeiten
von einer Sprache auf eine andere übertragen zu helfen.
Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei die Muttersprache
der Lerner.
4. Sprachbewusstes Handeln der Lehrenden muss gezielt geschult
und entwickelt werden, damit sie die linguistischen, kommunikativen
und allgemeinen kognitiven Potenziale von Lernern für
folgende Ziele optimal nutzbar machen können:
5. Lerner sollen Sprachaufmerksamkeit, Sprachbewusstheit
und Sprachbewusstsein entwickeln. Durch die Reflexion der
eigenen sprachlichen, kommunikativen, allgemein kognitiven
Strategien und ihrer mentalen Repräsentation soll ihnen
geholfen werden, dass sie sich ihrer eigenen bereits vorhandenen
linguistischen und metalinguistischen Kompetenzen bewusst
werden.
6. Lerner sollen so ihre eigenen Erwerbs- und Lernprozesse
verstehen können.
7. Dadurch soll zur Verbesserung und Optimierung der individuellen
Lernumgebungen beigetragen werden.
( ILTE
- Austria )
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